Sachen gibts. Dass Linke generell ein Problem mit Israel haben – einerseits ist man gegen Nazis und für die Nachkommen der Opfer des Nationalsozialismus, andererseits will man solidarisch sein mit den Palästinensern – ist ja nichts neues. Die einen nennen sich Antideutsche, die anderen üben Kritik oder gehen gleich zum Antizionismus über. Ein Großteil der Debatte besteht dabei darin, dass von linker Seite jeder Antisemitismus bestritten wird und von anderen der Vorwurf ausgesprochen wird, dass Antizionismus ein Deckname sei für Antisemitismus (was im Extremfall das Gleichsetzen jeglicher Kritik an israelische Politik mit Antisemitismus bedeuten kann). Der Antisemitismus selbst wird am liebsten an der RAF bewiesen – was allerdings auch schon eine kleine Weile her ist. Aber hey – keine Sorgen, einige Dummköpfe gibt es immer die das Thema aktuell machen! Continue reading “Judenschwein” = antizionistische, antiimperialistische Kritik…
Tag: Israel
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Europa
Europa als Vorbild in Sachen Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Pressefreiheit und vor allem als moralischerer Vertreter derselben Werte, die auch die USA für sich beanspruchen – so sehen wir uns hierzulande ja sehr gerne. Damit es auch dabei bleibt, müssen wir uns regelmäßig kritisch fragen, was falsch läuft in der Hinsicht – und da lässt sich momentan so einiges finden. Continue reading Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Europa
Israelkritik
Wer Israel in Deutschland kritisiert, kommuniziert auf vermintem Gelände. Denn anders als Kritik am Judenstaat ist Judenhass tabuisiert. Und zwar zu recht. Ein Israelkritiker, der nicht einfach nur sein Ressentiment in einer neuen Packung versteckt, darf sich um den Preis seiner Integrität also nicht antisemitisch äußern.
Das ist, allen Unkenrufen zum Trotz, möglich. Wo die Grenze zum Antisemitismus verläuft, hat die EU sogar definiert. Demnach ist Kritik am jüdischen Staat dann antisemitisch, wenn sie Israel dämonisiert oder delegitimiert. Etwa indem man den Juden das Recht auf nationale Selbstbestimmung abspricht und behauptet, Israel an sich sei ein rassistisches Projekt. Wenn man israelische Politik gleichsetzt mit Nazimethoden; wenn man die Juden kollektiv für Israel haftbar macht.
Kritik an Israels Zivilgesellschaft
Einige Worte vorweg, es ist mittlerweile ja leider Unsitte geworden, über Israel nur noch in Extremen zu sprechen. Entweder Israel ist schuldig oder es ist unschuldig, es ist entweder “gut” oder “böse” – dabei wird Israel fast nur im Kontext des Konflikts mit den Palästinensern wahrgenommen. Schade, wie ich finde, denn auch Israels Zivilgesellschaft ist eine Gesellschaft wie jede Andere und damit kritisierbar. Und es gibt Dinge, die man da kritisieren kann – dabei muss man sich nicht auf Schwarz-Weiß Malerei einlassen oder sich einbilden, man würde eine Lösung für den Nahostkonflikt kennen. Continue reading Kritik an Israels Zivilgesellschaft
Mission Impossible
Vor etwa einer Woche stieß ich auf einen hervorragenden Artikel bei Al Sharq über das Scheitern der Verhandlungen zwischen Fatah und Hamas; ich wollte nichts darüber schreiben, weil ich erwartete, dass jeder das durch die Medien erfahren würde und weil ich dem selbst nichts hinzuzufügen gehabt hätte. Continue reading Mission Impossible