Hier gibt es eine Sammlung von Beiträgen zur Bundestagswahl am 22. September 2013.
Aggregierte Umfragen
Mehr dazu findet sich hier, mittlerweile gibt es aber auch einen Artikel zur “Halbzeit”, also von Mai bis Juni. Dazu kommt ein Artikel darüber, wie Schwarz-Gelb wahrscheinlicher wird. Wobei sich das schon wieder leicht geändert hat, seit ich auch Daten von INSA aufnehme. Da hat es sich doch angeboten, mal einige Institute zu vergleichen. Gibt es wirklich einen Forsa-Bias gegenüber der SPD?
An diesem Bild kann man unschwer erkennen, dass Schwarz-Gelb langsam näher an eine Mehrheit heranrückt. Und wie kommen diese Graphen das jetzt eigentlich zustande? Ganz grob gesagt funktioniert die Methodik folgendermaßen.
Es gibt 7 renomierte Forschungsinstitute, die pro Woche 3-7 Umfragen zur Bundestagswahl veröffentlichen. Der Untersuchungszeitraum schwankt, von diesem hängt es aber ab, welche Ergebnisse zustande kommen. Um das also etwas zu normieren, nehme ich den Durchschnitt von allen Umfragen in einer Woche (und hoffe dabei, dass die Umfragezeiträume halbwegs deckungsgleich sind). Das ergibt dann diese hübsche Graphik mit dem Langzeitverlauf der durchschnittlichen Umfragewerte, was hoffentlich bessere Vorhersage zur Bundestagswahl erlaubt als einzelne, teils stark voneinander abweichende Umfragen. Mittkerweile habe ich 100 mal Daten abgeschöpft, im Schnitt wurden pro Woche 4,76 Umfragen veröffentlicht, die ich dann aufnehmen.
(Übrigens wurde mir schon vorgeschlagen, al la Nate Silver vorherige Genauigkeit der Institute einfließen zu lassen; da das aber sehr viel Arbeit ist und ich nicht weiß, wie alte Daten noch verfügbar sind, werde ich das wohl vorerst nicht machen. Vielleicht nächstes Mal, wenn ich mehr Zeit habe)
Der Institutsvergleich
Wie oben angekündigt, habe ich Institute verglichen. Forsa und INSA sind jeweils die sichtbarsten. Dabei bemerkt man einen deutlichen Bias GEGEN die Union (INSA) bzw die SPD (Forsa). Andere Parteien, wie Linke und FDP (Forsa) oder die Grünen (INSA) werden teilweise besser bewertet als von den meisten Instituten. Die Biase liegen im Rahmen der Wissenschaftlichkeit, kein Zweifel; aber es ist trotzdem wichtig, das im Hinterkopf zu behalten, und es macht diese Aggregierung wichtiger.
Über Parteien
Wer sich nicht entscheiden kann, dem hilft vielleicht eine kleine Polemik – naja, sie hilft bestimmt dabei, eine bestimmte Parteipräferenz loszuwerden. Ob nun Konservative langweilig, Liberale inkonsequent, Grüne angepasst und selbstherrlich, Sozialdemokraten elitistisch, Piraten ziellos oder Linke mal wieder zu altmodisch sind – es gibt an jeder Partei etwas auszusetzen was wirklich nervt. Wen also bei der Bundestagswahl 2013 wählen? Etwa die AfD oder die PARTEI? Hauptsache, man geht im September wählen, denn den Bundestag darf mal leider nur alle 4 Jahre wählen, er beeinflusst unser aller Leben aber tagtäglich.
Über Inhalte
(Eingezeichnet: der Harz IV Satz und wie er sich hätte entwickeln müssen, wenn er an die Inflation angepasst worden wäre. Dazu die Forderungen von Grünen sowie Linken)
Ein Wahlkampfthema, das wohl kaum noch jemanden momentan interessiert, ist Harz IV. Die reale Kaufkraft von Harz IV Empfängern ist heute deutlich geringer als 2005. Die Grünen und die Linke gehören zu den wenigen, die sich vor der Bundestagswahl 2013 wirklich eindeutig positionieren – aber auch sie konzentrieren sich auf die Höhe, nicht auf die unnötigen, bürokratischen Schikanen, die zum System gehören. Und wie man an den Graphiken im verlinkten Artikel erkennen kann, fordert nur die Linke eine wirkliche, substantive Harz IV Erhöhung im Vergleich zu 2005 – bei den Grünen läuft es vor allem auf eine Inflationsangleichung hinaus, alle anderen lassen Harz IV Empfänger langsam ausbluten. Als Arbeitsloser fällt es da nicht schwer, sich bei der Bundestagswahl für eine Partei zu entscheiden.
