Wählen? Nicht wählen? (2)

von Gunster

Wie ich in meinem letzen Artikel ja schon angedeutet hab,  gehörte ich auch zu denjenigen, die den ersten Teil des “Geh nicht hin”-Videos von einigen mehr oder weniger prominenten Personen nicht verstanden hat. Mit diesem Defizit war ich zum Glück nicht alleine. Auch Ralf Schwartz war die Ironie nicht ganz eingängig. Er schreibt:

Ironie und Politik, die nicht als solche zu erkennen sind, sind auch keine!

Und:

Die ‘Idioten’ sind immer die anderen!Auch der Spot wird gedreht zum Besten des Volkes. Man opfert sich für uns auf. Um uns Dummerchen zu zeigen, wie dumm wir wirklich sind. Und nun haben sie es uns auch noch bewiesen, durch unsere Reaktion! Wir Idioten!

Damit wir also nicht dumm sterben, gibt es nun eine zweite Version des Spots. Diesmal aber mit einer Wendung von “Geh nicht hin” zu “Geh doch hin”.

 

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Wählen? Nicht wählen?

von Gunster

Als ich das erste Mal diesen Spot gesehen hab, musste ich ihn mir gleich nochmal ansehen, weil ich nicht glauben konnte, dass gar nicht so unbekannte Menschen Werbung für das Nichtwählen machen. Vor allem weil, im Gegensatz zum amerikanischen Original, die Auflösung am Ende fehlt. Tatsächlich aber soll auch die deutsche Adaptation die Wahlmüdigkeit anprangern:

Es handelt sich um einen viralen Spot, der die Politikverdrossenheit und Wahlmüdigkeit anprangern soll, erklärt der Think-Tank Politik-digital als Initiator der Kampagne auf Anfrage.

Eine schöne Persiflage auf den deutschen youtube-Clip gibt es jetzt auf Spreeblick.com in der es heißt: “Nicht rausgehen!”

Zur Wahl gehen ist also in jedem Fall sinnvoll, denn:

Es wird nicht festgehalten, warum die Stimmen ungültig sind: Ob dem Wähler etwa die Stimmabgabe zu kompliziert war und er aus Unkennntnis keine gültige Stimme abgegeben hat oder er sich bewusst enthalten bzw. gar Protest ausdrücken wollte. Zur Begründung der ungültigen Stimmabgabe oder der Wahlenthaltung gibt es auch kein Feld auf dem Stimmzettel. Erklärungen oder Sprüche auf dem Stimmzettel sehen nur die Wahlhelfer vor Ort.

Auch wenn immer gesagt wird, wer nicht wähle, wähle extrem – von der Nichtwahl profitieren alle Parteien proportional zu ihrem Stimmenanteil, also vor allem die großen Parteien CDU und SPD. Wenn beispielsweise ein SPD-Wähler einmal nicht wählt, dann profitiert davon am meisten die CDU. [Die Partei, die man sonst gewählt hätte, profitiert unterm Strich natürlich nicht davon, wenn man es nicht tut.]

Geht also nicht nicht Wählen!

 

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