Es ist Zeit fur Reich

Für das Schweizer Weltreich jedenfalls.

Da hat sich jemand Gaddafis Vorschlag, die Schweiz aufzuteilen und an Italien, Deutschland und Frankreich zu verteilen, zu Herzen genommen und einen Gegenentwurf skizziert – anstatt “die deutschsprachige Schweiz an Deutschland, die Romandie an Frankreich sowie Tessin an Italien” (siehe link) gehen zu lassen, sollen diese Staaten einfach selbst Land abgeben:

Die Rechtspopulisten von der Schweizerischen Volkspartei (SVP) wollen Baden-Württemberg, Vorarlberg und andere Grenzgebiete als neue Kantone der Schweiz angliedern. Der SVP-Abgeordnete Dominique Baettig forderte die Regierung in Bern auf, den verfassungsrechtlichen und gesetzlichen Rahmen dafür zu schaffen, dass „grenznahe Regionen in der Form neuer Kantone in die Schweiz integriert werden können, wenn die Mehrheit der dortigen Bevölkerung ein solches Begehren stellen würde“.

SVP-Parteichef Toni Brunner, Fraktionschef Caspar Baader und 26 andere Abgeordnete unterstützen den Mitte März im Parlament eingereichten Antrag, der auch die Regionen Elsass, Bozen, Hochsavoyen, Jura, Ain, Savoyen, Aosta, Varese und Como als potenzielle neue Schweizer Kantone nennt.

[…]

Zur Begründung seines Antrags schreibt der aus dem Jura stammende SVP-Politiker Baettig, die genannten Gebiete würden „unter dem Mangel an Interesse der jeweiligen nationalen und europäischen Classe Politique gegenüber ihren Anliegen“ leiden.

Deshalb wachse ihr Bedürfnis, sich gegenüber der Zentralregierung (oder gegenüber Brüssel) für autonom zu erklären.

Und was will man damit erreichen? Sich international wie national lächerlich machen? Tumbe Weltmachtsphantasien befriedigen und Nationalisten beglücken? Es sich mit jedem Staat der Welt verderben?

Wenigstens fällt die Reaktion gelassen aus und es werden (diesmal) keine Cowboys auf sie losgelassen:

Für Verwirrung sorgte der diplomatische Affront in der österreichischen Botschaft. «Davon wissen wir nichts und möchten lieber keine Auskunft geben», beschied eine Mitarbeiterin auf Anfrage gegenüber «a-z.ch». Mit Humor nehmen es die Deutschen: Dort gab es Gelächter.

Tatsache ist nur, dass die Schweiz nach wie vor mehr von der EU profitiert als andersrum; ebenfalls Fakt ist es, dass die EU zu einer stärkeren Regionalisierungen übergehen will, die die Staaten zwar schwächt, den Regionen aber mehr Kompetenzen liefert, was den Vorschlag schon allein an der Prämisse scheitern lässt, dass die Regionen sich nicht länger durch ihre Regierungen vertreten fühlen. Oh, jetzt hab ich Spielverderber den Vorschlag ja kurz ernst genommen, pardon, die SVP ist und bleibt halt ein einziger Witz und damit ist eigentlich alles gesagt was es da zu sagen gibt.

 

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Juhu! Jemand, der nicht bei facebook kommentiert! Oldschool!