Gerade ist Korruption wieder ein Thema in Afghanistan – kurz nach den Wahlen soll dann auch durch Aktionismus der Westen beruhigt werden.
Der Bürgermeister der afghanischen Hauptstadt Kabul ist wegen Korruption zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Mir Abdul Ahad Sahebi sei unter anderem wegen Bestechung verurteilt worden, sagte ein Regierungsvertreter. Bei dem Verfahren ging es nach Angaben des stellvertretenden Generalstaatsanwalts der Hauptstadt, Enajat Kamal, um die Vergeudung von umgerechnet rund 11.000 Euro aus öffentlichen Mitteln. Der Bürgermeister wurde seines Amtes enthoben und muss das Geld zurückzahlen. Außerdem soll er Entwicklungshilfe der USA veruntreut haben.
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Karsai gründete vergangenen Monat eine Sondereinheit zur Korruptionsbekämpfung.
Dazu will ich mich mal ungewohnt kurz äußern – da hat jemand gerade mal die Kontrolle über eine einzige Stadt. Korruption wird nicht nur bei anderen kritisiert – sondern auch bei ihm selbst und seinem näheren Umfeld. Was tut dieser Mensch also? Genau – eine Sondereinheit mit wohl unklaren Kompetenzen gründen und den einzigen Verantwortlichen verhaften lassen, dessen er habhaft werden kann. Ob Karsai selbst an dessen Verurteilung Schuld war, bleibt unklar – sicher ist nur, dass das ganze verdächtig nach Aktionismus riecht. Man kann natürlich auf mehr hoffen, diese Meldung richtig einzuordnen war mir dann aber doch recht wichtig.